Badezimmer der Mädchen

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(Gemeinschaftsraum der Gryffindors)

Sie hechtete in das Badezimmer der Mädchen und war froh niemanden vor zufinden. Im rennen krempelte sie sich die Ärmel hinauf bis zur Armbeuge und stellte sich an das Waschbecken. Ihr Atem ging schnell, ihre Brust hob und senkte sich, in dessen Gleichtakt. Ihr leises Schluchzen hallte in dem leeren Badezimmer wieder, während sie fluchend versuchte das Wasser zum laufen zu bringen. Die Seife klatschte auf ihre weiche Haut, während sie sich immer mal wieder über ihre Augen fuhr und weinend versuchte, den nicht sehbaren Dreck hinunter zu bekommen. Aber es ging nicht. Es wollte nicht weg gehen. Das Gefühl von Einsamkeit und das Gefühl von Hilflosigkeit. Sie schrubbte weiter, aber es blieb. Und es würde wohl ewig bleiben. Ihre Wange war benetzt von einer warmen Flüssigkeit, während sie verusuchte sich gedanklich selbst zu tadeln. Was tat sie hier bloß? Ihr schluchzen wurde einen moment leiser, während sie auf sah und sich im Spiegel betrachtet. Just in diesem Moment sah sie jenes Mädchen, dass gebrochen war. Ihre Hände wurden schlaff. Hatten kaum noch kraft sich zu bewegen. Langsam und vorsichtig fuhr sie mit ihren zierlichen Fingern der Tränenspur nach, während sie ihren Kopf leicht schräg legte. Ihre trockenen Lippen öffneten sich ... und ihr verzweifeltes Schreien hallte in dem ganzen Badezimmer wieder. Wahrscheinlich auch im Schlafsaal. Sie wandte dem Spiegel den Rücken zu, rutschte hinunter auf den kalten Fließboden, während sie kreischend und Haare raufend ihre Beine eng an die Brust zog. Ihr schluchzen verebbte nicht. Die Tränen flossen noch mehr als vorher. Ihr Kopf fing leicht an zu dröhnen. In ihren Ohren rauschte es und vor ihren Augen verschwamm alles. All die Probleme prasselten auf sie nieder, vernebelten ihr Hirn. Wie wäre es mit ein wenig spaß ... raunte die lüsterne Stimme ihres Vaters urplötzlich in ihrem Kopf wieder. Sie riss die Augen auf. Dabei wollte sie doch stark bleiben. Nicht zeigen, wie schwach sie doch war. Sie wippte nach vorne auf ihre Knie. Ihre Hände stützten sich rechts und links ab, während sie ihren Kopf hängen lies. Sie presste ihren Kiefer aufeinander, während ein leises, krächzendes "Nein..." ihre spröden Lippen verlies. Just in diesem Moment zeigte sich, wie verloren Tamara war. Verloren in der großen, weiten Welt dessen Hindernisse sie wahrscheinlich niemals richtig überwinden würde. Abermals schrie sie laut auf. Doch dieses mal nicht vor verzweiflung, sondern von dem Schmerz, der durch ihren Rücken jagte und alles in ihr brennen lies.

(Gemeinschaftsraum der Gryffindors)

Fay kam die Treppen herauf und wollte gerade in den Schlafsaal gehen, in dem sie Tamara vermutete, als sie einen Schrei aus dem Badezimmer hörte. Sie blieb abrupt stehen. Was passierte gerade?! Mit schnellen Schritten ging sie zum Badezimmer und öffnete vorsichtig die Tür. Einen Moment blieb sie erschrocken stehen als sie Tamara auf dem Boden kauern sah. ''Tamara.'', sagte sie tonlos und schon kniete sie neben ihr. ''Hey...'', sagte sie leise und wusste nicht recht was sie tun sollte. Sie waren nicht die besten Freunde und es wäre wohl besser gewesen, wenn Jake oder Lily hier bei ihr wären, aber Fay konnte schließlich nicht einfach wieder gehen. Vor allem wollte sie Tamsie nun nicht mit ihrem Schmerz, ihrer Trauer oder was es auch immer sein mochte allein lassen. Vorsichtig legte sie der Gryffindor eine Hand auf die Schulter und hoffte, dass sie nichts dagegen hatte. Am liebsten hätte Fay sie sofort in ihre Arme gezogen, doch sie wusste schließlich nicht was los war und wollte Tamara nicht zu Nahe treten, obwohl es ihr fast das Herz zerriss einfach nur neben ihr zu knien anstatt ihr helfen zu können. ''Was... was ist passiert?'', fragte sie leise.

Tamsie schreckte so unterwartet auf, als sie je die sanfte Stimme einer ihr bekannten Gryffindor vernahm. Doch zu sehr war die Angst und dieser Schmerz, um jetzt irgendwelche Berührungen genießen zu können. Ängstlich zusammen zuckend, sowie es Tamara noch nie bei jemanden getan hatte, rutschte sie wimmernd an das andere ende des Raumes. Ihr Rücken berührte die kühle Fließenwand und es ebbte ein wenig der Schmerz. Ihr Blick verschwamm von neuem und ihr Kopf dröhnte. "Verschwinde..." murmelte sie kraftlos und just in diesem Moment wurde ihr klar, dass sie gesehen wurde. Wie schwach sie war. Wie unwürdig. Tamara presste sich ihre Hand auf den Mund, unterdrückte so ein weiteres hilfloses wimmern. Riley! Raff dich auf, verdammt! klebte sie sich im inneren eine und sie tat es wirklich. Langsam kam sie auf die Beine und ging wieder mit unsicheren Schritten zum Spiegel. Während sie die Reste ihres Ausbruchs zu vertuschen versuchte, fiel ihr wieder Fay ein. Tamsie hatte Fay eigentlich schon immer gemocht. Ihre Art, ihr Humor und ihr allgemeines Auftreten. Doch gerade dieser Moment .. der sollte niemals für die Augen dieser Gryff bestimmt sein. "Wie geht es dir..." lenkte Tamara schnell ab, erneuerte ihr Make Up und versuchte ihre Haare zu bändigen, während sie sich leicht seufzend umdrehte und Fay musterte. Auf einer Seite war Tamara froh gewesen, dass die junge Morrison gekommen ist. Immerhin hatte diese sie vor einem Nervenzusammenbruch gewahrt. Obwohl ... denn hatte sie ja gerade schon. Tamara schaffte er wieder, ihre Mauer hinauf zu ziehen. Die verwirrenden Gefühle tief in ihrem Herzen verbarrikadiert, änderten sich die Emotionen auf ihrem Gesicht. Zuerst waren ihre Gesichtszüge teilnahmelos, dann legte sich ein Selbstbewusstes Grinsen um ihre zart weichen Lippen, die sie einmal kurz mit der Zungespitze befeuchtete. Die Veränderung ihres wahren Ich's und des gespielten dauerte nur ein paar Sekunden. - Und Tamara war froh, es noch zu können. Sofort zu springen, wenn es schlecht um ihr wahres Ich ging.

(Gemeinschaftsraum der Gryffindors)

Genau in diesem Moment kam Lily in das Badezimmer. Sie brauchte Tamara nur kurz anzusehen und erkannte sofort, das sie gerade die Nerven verloren hatte. Lily fühlte sich schelcht, nicht nur weil sie ihrer Besten Freundin nicht gleich gefolgt war, sondern auch weil sie das Gefühl hatte Schuld zu sein, sie machte ihre Frage verantwortlich für das was Tamara gerade passiert war. Eigentlich hätte Lily ihr sofort hinterherlaufen müssen, das wusste sie, aber sie war einfach zu schockiert gewessen, und sie hatte nicht gewusst was sie tun sollte. Als Lily sah das Fay da war, wusste sie nich recht ob sie das gut oder schlecht fand. Es war gut das jemand bei Tamsie gewessen war, aber auf der anderen seite würde Tamara es überhaupt nicht mögen so schwach gesehn worde zu sein und vor Fay würden sie ganz sicher nicht offen reden können, nicht über Tamaras Probleme. Lily lächelte Fay an, und hoffte dass Fay sie verstand. Dann wandte sie sich an Tamra: "Tamsie, ich es tut mir leid." begann sie, nicht ganz sicher was sie sagen sollte, Tamra tat ihr so leid "Vieleicht gehen wir mal in den Schlafsaal, dan kannst du mir erzählen, ich meine dan können wir reden..." schlug sie vorsichtig vor und versuchte dabei die Tränen zu verbergen, die jetzt auch in ihren Augen glizerten.

Als Tamara wimmerte und weit von ihr Weg rückte erschrak Fay. Was hatte sie getan? ''Ich... Sorry... Ich wollte nicht...'', stotterte sie. ''Verschwinde...''. Die Art wie Tamara dies sagte jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Was war geschehen? ''Es tut mir Leid...'', flüsterte sie noch einmal bevor sie langsam auf ihre Füße kam. Sie biss sich leicht auf die Unterlippe. War das richtig? Sollte sie nicht trotzdem bei ihr blieben? Doch ehe sie sich entscheiden konnte sah sie wie Tamara aufstand. Was?, dachte sie und beobachtete verwirrt wie Tamsie zum Spiegel ging und sich übers Gesicht strich. Wie es ihr ging?! Sie fragte wie es ihr ging?! Fay sah Tamara an. Nein, sie starrte Tamara fassungslos an. War das hier eine schlechte Show in die sie geraten war? Wär sie ein Muggel gewesen hätte Fay sich wohl gefragt ob sie gerade 'Gast' bei Versteckte Kamera geworden war. Sie konnte immer noch nichts sagen und schaute nun nur zu wie Tamsie ihr Make Up richtete. ''Tamara? Ich wollte nicht... Ich wollte dir nur helfen'', brachte die Gryffindor schließlich heraus. Es verschlug ihr selten etwas die Sprache, aber wenn diese Situation kein Grund war nicht die richtigen Worte zu finden, welche war es dann? ''Wenn du willst kannst du auch mit mir reden... ich meine...'', begann sie, doch in diesem Moment betrat Lily Evans das Bad. Sie schenkte ihr einen kurzen Blick und ein flüchtiges Lächeln und wandte sich sofort an Tamara. Sie entschuldigte sich bei ihr. Hatte Lily etwas gesagt was Tamsie so aus der Fassung gebracht hatte? War das überhaupt möglich? Fay hörte wie Lily vorschlug, dass sie in den Schlafsaal gehen könnten um zu reden. Ich bin unerwünscht., schoss es ihr sofort durch den Kopf. ''Oh. Ich geh dann mal?'', sagte sie doch es klang wie eine Frage und nicht wie eine Aussage. Immer noch unschlüssig machte sie ein paar zaghafte Schritte in Richtung Ausgang, blieb dann aber wieder stehen und sah zu Tamara.

Tamsie blieb stumm und sah weder Lily noch Fay an. Sie wollte nicht mit ihnen darüber reden. Den einzigen den sie jetzt in ihrer Nähe haben wollte, war Jacob. "Verdammt Lily!" fauchte Tamara und baute sich vor ihrer Besten Freundin auf. "Nicht all meine Reaktionen haben immer was mit dir zu tun. Und darüber reden will ich erst recht nicht. Mit keinem von euch beiden..." dabei sah sie Lily sowohl auch Fay kalt an. In ihrem inneren jedoch schrie es nach Erlösung und nach Verzeihung. Leise fluchend schob sie sich an den beinen Gryffindors vorbei. "Es tut mir leid..." flüsterte sie leise und hilflos. "Aber das geht euch nichts an..." damit rauschte sie hinaus, die Treppe hinunter in den Gemeinschaftsraum.

(Gemeinschaftsraum)

Nicht all meine Reaktionen haben immer was mit dir zu tun. Und darüber reden will ich erst recht nicht. Mit keinem von euch beiden... Tamras Worte schossen Lily immernoch durch den Kopf, auch fast fünf Minuten nachdem Tamara das Badezimmer verlassen hatte. Lily war wütend, sie hatte Tamra nur helfen wollen, aber wenn diese Lily Hilfe nicht annehmmen wollte, war das ihr eigene Schuld. Lily hasste Situationen wie diese, Alles meine Schuld! dachte sie während ihr stumme Tränen über die Wangen liefen. Wenn ich sie nicht grfagt hätte, wäre das alles nicht passiert dachte Lily. Sie begann, nur um etwas zu tun zu haben, das Badezimmer aufzuräumen, als Tamara gegangen war hatte sie noch nicht einma das Wasser abgedreht. Als sie fertig war weinte sie immernoch, aber es war ihr egal Ich bin ja nicht wie Tamara, von mir aus kann jeder sehen das ich heule dachte sie wütend.
Lily beschloss ihren Koffer auszupacken, und ihre Schultasche für den nächsten Morgen zu richten. Genervt stellte sie fest das sie ihr Verwandlungsbuch im Gemeinschaftsraum vergessen hatte.

(Gemeinschaftsraum Gryffindor)

Auch Fay sah Tamara eine Zeit lang nach. Lily lief gerade im Bad herum, räumte wohl irgendetwas auf. Auch sie weinte inzwischen, doch sie versteckte dies nicht wie Tamara es hatte tun wollen. Das einzige was sie mit Tamsie gemeinsam hatte war, dass sie wohl nicht mit Fay reden wollte. Sie kam sich ziemlich verlassen vor, wie sie da in dem großen Bad stand, Lily um sie herum lief und sie nicht einmal zu beachten schien. Schließlich verließ aber auch die rothaarige das Bad und Fay war wirklich allein. Sie drehte sich um und ging nun zum Spiegel, wie Tamara kurze Zeit vorher. Sie fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare und beobachtete sich dabei im Spiegel. Wär sie doch einfach sitzen geblieben! Was hatte sie sich überhaupt eingebildet?! Natürlich konnte sie nicht für Tamara da sein, was auch immer passiert war. Anscheinend konnte nicht mal Lily dies. ''Du bist so dämlich.'', sagte sie und schaute sich selbst in die Augen. Es war alles so schön wie in den letzten Jahren gewesen. Aber die Vorfreude, die sie, genau wie all' die letzten Jahre, im Zug verspürt hatte, war wie weggeblasen. Jetzt stand sie hier im Bad und war selbst kurz davor zu heulen. Verdammt sie konnte nichts dafür! Was auch immer Tamaras Problem war, es war nicht ihre Schuld. Und wenn sie ihre Hilfe nicht wollte, gut dann eben nicht. Kein Grund nicht mehr glücklich zu sein. Sie lächelte. Im Spiegel sah es eher aus wie eine Grimasse, aber okay das würde wohl gehen müssen. Sie drehte den Wasserhahn auf und spritzte sich etwas Wasser ins Gesicht. Tamara würde sicherlich jemand anderen zum reden gefunden haben. Warum sie sich so sehr um die Gryffindor sorgte wusste sie selbst nicht. Sie waren nie sehr dicke miteinander gewesen. Trotzdem hatte sie sie immer gemocht. Wahrscheinlich war eher Tamara das Problem, schließlich konnte sie Fay nicht sonderlich gut leiden. Dass Tamara ihre beste Freundin Lily eben genauso hatte abblitzen lassen, verdrängte Fay in diesem Moment einfach. Während sie den Hahn wieder zudrehte schaute sie noch mal in den Spiegel. Ging doch. Sie lächelte noch einmal und den anderen würde nichts auffallen. Es war schließlich auch nichts. Sie hatte keine Probleme. Fay verließ das Bad und machte sich auf den Weg in den Gemeinschaftsraum.

(Gemeinschaftsraum)